Klassische Massage
Massage als manuelle Behandlungsform ist eines der ältesten bekanntesten Heilmittel der Menschheit und kann bei einer großen Zahl an Beschwerden lindernd helfen und Besserungen in Gang setzen.
Die in unseren Breiten gängigste Massageform ist die sogenannte klassische Massage (im Englischen auch als „schwedische Massage“ bezeichnet).
Mithilfe der klassischen Massage lässt sich einer Vielzahl von Beschwerden vorbeugend und lindernd entgegenwirken.
Die positiven Wirkungen regelmäßiger Massage sind u.a.:
- Entspannung auf körperlicher und seelischer Ebene
- Schmerzlinderung
- Verbesserte Beweglichkeit / Mobilität
- Freisetzung von Glückshormonen und Neurotransmittern (Endorphine, Serotonin, Dopamin, Oxytocin)
- verbesserte Schlafqualität
- Förderung von innerer Balance und Ausgeglichenheit
- Entschlackung und Abtransport von Giftstoffen
- Revitalisierung / Freisetzung neuer Lebensenergie
- Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems und der Durchblutung
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte und Regeneration
Massageformen
Die klassische Massage kann je nach Wunsch oder (bei der Heilmassage) Indikation als Ganz- oder Teilkörpermassage gegeben werden.
Teilkörpermassage
- Rückenmassage
- Schulter-Nacken Massage
- Bein-Fußmassage
- Bauch-Brustkorb Massage
- Kopf- Gesichtsmassage
- Individuelle Kombinationen
Ganzkörpermassage
- Rücken
- Schulter-Nacken
- Arme
- Beine
- Füße
- In Bauch- und auch in Rückenlage
Massagetechniken
Streichungen (Effleurage)
Streichungen bzw. Effleurage sind die Basistechnik der klassischen Massage. Sie hat gleich mehrere Funktionen und wird darum in mehreren Phasen der Massage angewendet. Die normalerweise mit den Handflächen ausgeführten Streichungen sind die entspannendsten Griffe der klassischen Massage. Sie beruhigen und dienen als Form der Kontaktaufnahme sowohl der Gewöhnung an die Hände des Masseurs als auch der Vorbereitung der Haut auf intensivere Handgriffe. Mithilfe der Streichungen erspürt der Heilmasseur Verspannungen und Verhärtungen im Gewebe.
Knetungen (Petrissage)
Die Knetungen oder Walkungen stellen schon deutlich intensivere Berührungsreize dar. Sie wirken mehr in der Tiefe des Gewebes und dienen dazu, Muskelverspannungen zu lösen. Knetungen können vom Masseur mithilfe von Daumen, Zeige- und Mittelfinger sehr präzise ausgeführt werden, während die mit der ganzen Handfläche durchgeführten Walkungen der Bearbeitung größerer Körperareale dienen. Normalerweise kommt dieser sehr intensive Massagegriff erst nach eingehender Vorbereitung des Gewebes zur Anwendung.
Friktion
Die Friktion (Reibung) wird zur weiteren Lockerung der Muskulatur eingesetzt, was z.B. bei der Behandlung von Verhärtungen und großflächigen Muskelverspannungen der Fall ist. Die kreisförmigen Bewegungen der Friktions-Technik werden vom Heilmasseur mit unterschiedlicher Kraft und Intensität mit verschiedenen Bereichen der Hand ausgeführt. So ist beispielsweise die Friktion unter Einsatz der gesamten Handfläche noch eher sanft, während die Durchführung mit Handballen oder sogar den Fingerspitzen wesentlich tiefgreifender wirkt. Ziel der Reibungen ist es, sogenannte Myogelosen (harte Knoten im Muskelgewebe) aufzulösen.
Klopfungen (Tapotement)
Der Begriff Klopfungen beschreibt alle Formen von „schlagenden“ Bewegungen, die bei der klassischen Massage angewendet werden. Die meistbenutzte Form ist das rhythmische Schlagen mit den Handkanten, welches die Durchblutung fördert und den Muskeltonus steigert. Die Erhöhung des Muskeltonus zur Leistungssteigerung ist besonders bei Massagen vor sportlichen Belastungen erwünscht. Die Klopfungen können vom Masseur auch mit den Fingern oder der flachen Hand ausgeführt werden. Gleichzeitig regt diese Massagetechnik das Nervensystem an.
Vibration
Ziel der Vibration ist es, die Muskulatur durch rhythmisches Schwingen bis in die Tiefe zu lockern. Die Muskulatur wird mithilfe der Finger oder der aufgelegten Handfläche zum Schwingen gebracht. Die Vibration findet Ihren Einsatz zum Abschuss einer Massage, vor den abschließenden Streichungen.
Kontraindikationen für die klassische Massage
Bei folgenden Erkrankungen sollte vor einer Massage erst eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen:
- Akute lokale Hauterkrankungen
- Erkrankungen der Muskeln und der Nerven
- Risikoschwangerschaften
- Akute Thrombose / Thrombophlebitis
- Venenerkrankungen
- Alle akuten Entzündungen und Infektionskrankheiten
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Ausgeprägte Osteoporose
- Krebserkrankungen
- Venenerkrankungen