Schröpfen und Schröpfmassage
Das Schröpfen ist eines der ältesten Therapieverfahren, und zählt zu den sogenannten Ausleitungsverfahren der Naturheilkunde.
Historisch wurde das Schröpfen als Behandlungsform bereits im alten Griechenland und China verwendet.
In der Massage-Praxis wird das Schröpfen eingesetzt, um Verhärtungen (Gelosen) und Verklebungen in Haut und Bindegewebe (Faszien) und Verspannungen der Muskulatur zu lösen, die lokale Durchblutung und Lymphaktivität zu fördern, Schmerzen zu lindern und die Immunaktivität zu stärken.
Durchführung und Wirkung
Das Schröpfen wird mit mehreren kleinen Gefäßen durchgeführt, die auf bestimmte Hautareale aufgesetzt werden. Beim sogenannten „trockenen“ (unblutigen) Schröpfen werden Haut und das darunterliegende Bindegewebe durch mittels einer Saugpumpe erzeugten Unterdruck angesaugt. Es kommt zu einer verstärkten Durchblutung (Hyperämie) und Aktivierung des Lymphflusses im Gewebe. Dabei treten rote Blutkörperchen aus den Gefäßen ins Gewebe ein, was eine lokale Entzündungsreaktion mit Rötung, Schwellung und Erwärmung hervorruft. Dies führt zu einer Aktivierung von Stoffwechselprozessen im betroffenen Bereich, die eine regenerierende Wirkung sowohl lokal auf die betreffende Stelle als auch über Reflexzonen (Head-Zonen / Kuti-viszeraler Reflexbogen) auf innere Organe hervorruft.
Das Schröpfen soll das Gewebe auch bei der Freisetzung von Botenstoffen unterstützen, die schmerzlindernd, muskelentspannend und antientzündlich wirken.
Die Schröpfköpfe verbleiben 10-15 Minuten auf dem Körper. Somit lassen sie sich gut als ergänzende Methode im Rahmen einer Heilmassage- oder klassischen Massage-Sitzung einsetzen.
Nach dem Schröpfen verbleibt an der Stelle ein sogenanntes Schröpfmal, ein blauer Fleck (Hämatom), das nach einigen Tagen wieder verschwindet.
Schröpfmassage
Die Schröpfmassage ist eine Variante des trockenen Schröpfens. Dabei wird ein Schröpfkopf auf dem eingeölten Areal großflächig hin und her bewegt.
Dies hat eine stark durchblutungsfördernde Wirkung, Verklebungen und Verspannungen werden gelöst und somit die klassische Massage wirkungsvoll ergänzt.
Was es zu beachten gibt
Wann das Schröpfen nicht bzw. nur eingeschränkt angewendet werden darf:
- akute Entzündungen oder Verletzungen der Haut
- Einnahme von Blutverdünnern
- während der Schwangerschaft
- bei allergische Hautveränderung
- bei Ödemen und schweren Herzerkrankungen
- bei erhöhter Neigung zu Blutungen
- bei Krebs / nach Bestrahlung